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Im Corona-Jahr 2021 wollten zahlreiche Menschen ein Wohnmobil kaufen. Die Pandemie schränkte das Verreisen mit Flugzeug und Bahn ein. Die Gastronomie musste weitgehend dichtmachen. Urlaub im Wohnmobil wurde für viele Familien und Paare zum Geheimtipp. Gebrauchte Wohnmobile waren ebenso gefragt wie neue Wohnmobile. Doch was ist beim Kauf eines Caravans zu beachten? Unerfahrene Camper wissen nicht, auf welche Punkte sie achten sollten. Die wichtigsten Punkte finden Sie daher hier zusammengetragen.

Vorab sollten bereits elementare Fragen abgeklärt werden. Möchten Sie mit dem Wohnmobil vor allem Wochenend-Ausflüge machen – oder sind längere Urlaubs- und Auslandsreisen geplant? Ihre Antwort beeinflusst die Sicht auf die dafür nötige Innenausstattung und den gebotenen Komfort. Sind Kochgelegenheiten und Badezimmer notwendig – oder genügen Schlafplätze und Stauraum? Wie viele Personen werden voraussichtlich mitreisen? Wie viele Schlafplätze braucht es also?

Auch wenn nicht überall erlaubt wird, autark zu campen – also außerhalb von entsprechenden Campingplätzen mit Stromversorgung und sanitären Anlagen – sollte die Frage nach Installationen für autarkes Campen gestellt werden. Dafür werden nämlich Wassertanks, Notstromaggregate und anderes benötigt. Und die letzte Frage: Welche Führerscheinklasse wird für Wohnmobile mit bestimmten Gewichtsklassen oder Längen benötigt? Bevor Sie ein gebrauchtes oder neues Wohnmobil kaufen, sollten sie all diese Fragen geklärt haben.

Ein Wohnmobil kaufen – aber welches Modell?

Wohnmobile lassen sich in unterschiedliche Modell-Typen aufteilen. Folgende Unterscheidungen sind generell zu treffen:

1. Campingbus oder Kastenwagen

Es handelt sich dabei um einen Transporter, der zum Campingbus umgebaut wurde. Ob dies bereits herstellerseits oder mittels Eigenleistung geschieht, ist unterschiedlich. Der VW Bulli ist ein klassischer Vertreter dieses Typs. Campingbusse und umgebaute Kastenwagen sind kompakt und wendig. Ihre Alltagstauglichkeit ist hoch. Ideal ist der Campingbus für junge Paare oder Alleinreisende. Er bietet nicht allzu viel Platz und relativ wenig Komfort.

2. Das Alkoven-Wohnmobil

Alkoven-Wohnmobile fallen durch ein typisches Merkmal auf: Sie haben über dem Führerhaus eine vorgewölbte Nase, den Alkoven. In diesem befindet sich der Schlafplatz. Er kann jederzeit genutzt werden und bedarf keines Umbaus. Alkoven-Wohnmobile sind die Familien-Klassiker unter den Wohnmobilen. Es gibt ausreichend Stauraum und Platz für drei oder vier Personen. Nachteilig an der Bauform dieses Wohnmobils ist der hohe Luftwiderstand. Der Kraftstoffverbrauch geht richtig ins Geld.

3. Teilintegrierte Wohnmobile

Die Alternative zum Alkoven-Modell ist das teilintegrierte Wohnmobil. Es überzeugt durch windschnittigere Aufbauten und ist daher nicht so kostenintensiv bei der Betankung. Die Bezeichnung „teilintergiert“ beschreibt ein Fahrerhaus, das teilweise zum Wohnbereich gehört. Durch drehbare Fahrersitze kann die Sitzgruppe erweitert werden.

Nachteilig ist beim teilintegrierten Wohnmobil, dass die Schlafstellen meist im Heck liegen. Die Betten können als Hub-Bett konstruiert sein und über dem Wohnbereich liegen. Ein zum Schlafen abgesenktes Hub-Bett behindert aber das Sitzen in der Sitzgruppe.

4. Vollintegrierte Wohnmobile

Vollintegrierte Wohnmobile gelten als extravagant. Sie verfügen über eine Bugmaske mit großer Panorama-Scheibe. Das Fahrerhaus geht direkt in den geräumigen Wohnbereich über. Der Wohnkomfort der vollintegrierten Wohnmobile ist – bei ähnlicher Länge – bedeutend höher. Nachteilig ist aber das hohe Gewicht dieses Campers. Die Komfort-Ausstattung mit vier Schlafplätzen bringt das Gewicht des Fahrzeugs auf über 3,5 Tonnen.

Wer seinen Führerschein nach 1999 gemacht hat, benötigt zum Führen eines vollintegrierten Wohnmobils den Führerschein C1. Um einen Eindruck vom Innenleben verschiedener Wohnmobil-Typen zu gewinnen, sind Messebesuche empfehlenswert.

Gebrauchtes Wohnmobil oder Neukauf?

Wohnmobil am See - aus dem Artikel - Auf was Sie beim Wohnmobil kaufen unbedingt achten müssen
Mehr Inspirationen zu Wohnwagen Umbauen auf – Pinterest.de

Für ein gebrauchtes Wohnmobil kann genauso viel sprechen wie für ein neues Wohnmobil. In erster Linie hängt die Entscheidung für oder gegen einen Gebrauchtkauf vom Familien-Budget und von individuellen Vorstellungen in Sachen Ausstattung und Komfort ab. Wohnmobil-Einsteiger wissen oft nicht, worauf sie beim Gebrauchtkauf achten müssten. Sie sollten daher einen erfahrenen Wohnmobilbesitzer zur Besichtigung mitnehmen. Beim Gebrauchtkauf sind folgende Punkte zu beachten:

  • auffällige Schäden im Innen- und Außenbereich
  • stabile, dichte und rostfreie Aufbauten
  • Alter des Motors, gefahrene Kilometer
  • allgemeiner Pflegezustand der Innenausstattung
  • und vorhandene Ausstattungsmerkmale.

Ohne Probefahrt und eine Begutachtung der Ausstattung auf eigene Komfort-Bedürfnisse sollte die Besichtigung nicht enden. Ein gebrauchtes Wohnmobil beinhaltet meistens Investitionen für Reparaturen oder Instandsetzungen bei der Ausstattung.

Bei älteren Wohnmobilen wurden meist Aluminiumwände verbaut. Deren Gewicht verursacht hohe Treibstoffkosten. Im Vergleich mit Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ist Aluminium rostanfälliger. Es ist empfindlicher für Dellen und Kratzer, beispielsweise durch Hagelschauer. Ein fortgeschrittenes Motoren-Alter könnte das Befahren von städtischen Umweltzonen erschweren oder zu Durchfahrverboten führen.

Ein neues Wohnmobil bereitet Käufern nicht solche Probleme. Es kostet mehr, bietet aber auch mehr Komfort. Allerdings: Mit Wartelisten von einem oder zwei Jahren muss angesichts des Ansturms auf Wohnmobile bei den Herstellern gerechnet werden. Das gilt auch für das Wohnmobil kaufen NRW.

Neues Wohnmobil – alles erste Sahne?

Natürlich erfüllt ein neues Wohnmobil jeden Besitzer mit Stolz. Ein gebrauchtes Wohnmobil wird oft von jüngeren Menschen angeschafft. Diese haben weder ein großes Budget, noch erwarten sie besonderen Komfort. In höherem Alter erwartet man hingegen deutlich mehr Bequemlichkeit.

Die besten Tipps kommen so oder so von erfahrenen Wohnmobil-Besitzern. Die Hersteller und ihr Messeteam beschreiben ihre Camper meist in rosigem Licht. Wer ein Wohnmobil kaufen möchte, sollte sich also zuvor wertvolle Tipps über Kochmöglichkeiten, Stauraum, Kraftstoffverbrauch oder Rangierprobleme abholen. Folgende Tipps sind hilfreich, wenn jemand ein neues Wohnmobil kaufen möchte. Die meisten Ratschläge sind auch auf ein gebrauchtes Wohnmobil anwendbar:

Einer der wichtigsten Tipps ist es, die Frage nach dem Material der Seitenwände zu stellen. Diese sollten aus GFK bestehen, weil damit mehr Stabilität gewährleistet wird. Fakt ist: Wohnmobile, die weitgehend aus glasfaserverstärkten Kunststoffen bestehen, sind langfristig gesehen die klügere Investition. GFK-Aufbauten sind hagelbeständig. Sie lassen sich gegebenenfalls leicht reparieren. GFK-Seitenwände sorgen für einen längeren Werterhalt. Das zieht einen höheren Wiederverkaufswert nach sich.

Gebrauchte Wohnmobile mit Seitenwänden aus Aluminium verlieren hingegen durch Hagelschäden oder Roststellen an Wert. Wohnmobile mit GFK zu kaufen, kann außerdem Vergünstigungen bei der KFZ-Versicherung bedeuten. Der Besitzer kann kleine Schäden oder Kratzer gegebenenfalls selbst ausbessern. Ein Reparatur-Kit genügt. Bei einem Gebrauchtkauf müssen bei Rostschäden oder Dellen oft die kompletten Seitenwände ausgetauscht werden. Das geht ins Geld und kostet wertvolle Zeit.

Wohnkomfort ist wichtig

Von einem Urlaub erwarten vor allem Familien und ältere Menschen einen gewissen Komfort. Auch auf engstem Raum sollte ein Wohnmobil einiges bieten – beispielsweise

  • eine sparsame LED-Beleuchtung
  • eine ausreichende Alkoven-Höhe am Schlafplatz
  • abgerundete und/oder gepolsterte Kanten
  • große Dachluken für mehr Helligkeit und gute Belüftung
  • belüftete Stauräume gegen Schimmelbefall oder Stockgerüche
  • belüftbare Kleiderschränke
  • Staufächer, die von außen geöffnet werden können
  • von außen zugängliche Heckgarage
  • und eine ausreiched starke Aufbaubatterie.

Sicherheit wird groß geschrieben

Wer mit ausreichenden Vorkenntnissen ausgestattet zum Wohnmobil kaufen NRW ansteuert, achtet wahrscheinlich auch auf Sicherheits-Features. Dazu gehört die Untersuchung des Fahrzeugs auf Ausstattungsmerkmale wie

  • Airbags für Fahrer sowie Beifahrer/in
  • Kindersitz-Befestigungen
  • beheizbare Außenspiegel, um auch im Winter reisen zu können
  • Klappstützen für höhere Stabilität im Stand
  • Luftfederungen oder Niveau-Regulierung an den Hinterachsen
  • Anti-Blockier System (ABS)
  • Rückfahrkameras oder Rückfahrsensoren
  • Tempomat
  • Anti-Schlupfregelung (ASR)
  • elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
  • oder ein „Hillholder“, um am Berg besser anfahren zu können

Überprüfen sollten Gebrauchtkäufer zudem die Kfz-Papiere, die Zuladungsgrenzen, die TÜV-Plakette und den letzten Prüfbericht. Ebenso wichtig sind die Gasprüfung, die alle zwei Jahre ansteht, sowie die Plakette für die bordeigene Flüssiggasanlage. Der Gaskasten sollte ordnungsgemäß befüllt und nach unten hin offen sein. Ein Blick auf den Unterboden und alle rostanfälligen Stellen ist sinnvoll. Das Alter der Reifen entscheidet mit über die Bremsweg-Länge.

Auch das Dach eines gebrauchten Wohnmobils ist auf nachträgliche Anbauten oder marode Dachfenster-Dichtungen zu checken. Die Dichtungen an Wohnmobil-Fenstern und Türen müssen oft erneuert werden. Stockflecken oder stockiger Geruch im Wohnmobil-Inneren lassen auf eingedrungene Feuchtigkeit schließen. Abgenutzte Oberflächen oder Brandlöcher weisen auf unzureichende Pflege hin. Auch eine defekte Toiletten-Kassette kann der Erneuerung bedürfen.

Unterflur-Wassertanks erweisen sich als schwer zugänglich. Das begünstigt eine ungenügende Tank-Reinigung. Zu beachten ist außerdem: Ersatzteil-Nachkäufe für Hygiene-Installationen in Bad und Dusche sind insbesondere bei älteren Gebraucht-Wohnmobilen schwer zu beschaffen. Gegebenenfalls lohnt eben doch ein neues Wohnmobil. Wer ein Wohnmobil kaufen möchte, sollte jedenfalls nicht das erstbeste nehmen – sondern das Beste.

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