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Easyfitness ist ein 2006 gegründete Fitness-Unternehmen, welches seine Studios nach einem Franchise-Modell betreibt. Im stark wachsenden Markt für Fitnessstudios zählt Easyfitness mittlerweile zu den größten Playern im Raum Deutschland. Insgesamt betreibt die Fitnesskette 160 Studios in Deutschland, Österreich und Mallorca. Mit dem sogenannten Smart Gym hat Easyfitness seit einiger Zeit einen eigenen Ableger mit einem ganz eigenen Studiokonzept geschaffen. Im folgenden Artikel wollen wir näher darauf eingehen, warum das Smart Gym Projekt eine echte Revolution der Fitnessbranche darstellen könnte. Zunächst wollen wir aber einen Blick auf den deutschen Markt für Fitnessstudios werfen.

Die Fitnessbranche in Deutschland

Der Markt für Fitnessstudios galt bis Ende 2019 als Wachstumsmarkt. Im Zeitraum von 2010 bis 2019 stieg der Umsatz um insgesamt 45 Prozent, was einer jährlichen Wachstumsrate von 4,21 Prozent entspricht. Die Corona-Krise hat die Branche allerdings schwer getroffen. Der Gesamtumsatz, der 2019 noch bei 5,51 Milliarden Euro lag, brach regelrecht ein. 2020 konnten nur noch 4,16 Milliarden Euro erlöst werden, was einem prozentualen Rückgang von 24,5 Prozent entspricht. Der Grund liegt auf der Hand: Während der Lockdowns ist jegliches Training in Gyms behördlich untersagt worden. Daher wurden vielfach Mitgliedschaften aufgekündigt. Problematisch war zudem, dass der letzte bundesweite Lockdown bis weit ins Jahr 2021 hineinreichte und somit die für viele Studios wichtige Zeit um den Jahreswechsel herum (viele Neuanträge auf Mitgliedschaft) quasi wegfiel. Die Anzahl aller deutschen Fitnessstudios verringerte sich dadurch um etwa 200 Stück von 9.700 im Jahre 2019 auf 9.500 in 2020. Die Anzahl der gemeldeten Mitglieder sank um fast 1,4 Millionen auf 10,31 Millionen. Diese Zahlen inkludieren allerdings auch pausierte Mitgliedschaften. In den kommenden Jahre ist, eine Normalisierung der Corona-Lage vorausgesetzt, mit einer Erholung der Mitgliederzahlen und wieder regelmäßig anteigenden Umsätzen zu rechnen.

Gemessen an der Kundenanzahl war Easyfitness mit etwa 390.000 zahlenden Mitgliedern 2020 bereits die viertgrößte deutsche Fitnesskette. Vor ihr platziert waren nur Clever Fit mit ca. 737.000 Mitgliedern, FitX mit 756.000 Kunden sowie die RSG Group (Rainer Schaller Global Group, also McFIT, High 5, John Reed und mittlerweile auch die aufgekaufte Kette Gold’s Gym), die als Spitzenreiter über 1,2 Millionen Kunden vorweisen konnte.

Was ist das Smart Gym Projekt?

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Das Smart Gym ist ein Ableger von Easy Fitness, der zwar im selben Corporate Desgin, aber unter einer eigenen Marke firmiert. Smart Gyms heben sich durch zwei Besonderheiten von der Konkurrenz ab: Zum einen funktionieren alle relevanten Prozesse (natürlich bis auf das Training selbst) vollkommen digital, zum anderen handelt es sich um sogenannte Microstudios, also Gyms mit verhältnismäßig kleiner Trainingsfläche und somit wenig Platzbedarf.

Der digitale Ablauf fängt für Neukunden schon beim Anmeldevorgang an. Dieser funktioniert nämlich ganz simpel und höchst praktisch online. Bereits innerhalb von 24 Stunden erhalten Bewerber einen persönlichen QR-Code, der das Training in einem örtlichen Smart Gym ermöglicht. Vor jedem Studio befindet sich ein spezielles Ablesegerät, dass den QR-Code erkennt und anschließend den Eintritt erlaubt. Nach zwei bis drei weiteren Tagen erhalten die Neukunden ihren eigenen Transponder, der den QR-Code ersetzt und das Training in allen 160 Easyfitness-Studios ermöglicht.

In den Studios selbst ist keinerlei Personal, also auch keine Trainer, vorhanden. Unklarheiten bei der Übungsausführung werden durch eine spezielle App beseitigt. Hierzu befinden sich QR-Codes vor jedem Trainingsbereich oder -gerät. Die Trainierende bzw. der Trainierende kann diesen einlesen und sich über die Easyfitness-App passende Tutorials zur korrekten Übungsausführung und den beanspruchten Muskelgruppen anschauen. Auch bei der Trainings- und Ernährungsplangestaltung hilft die Easyfitness-App mit persönlich konfigurierbaren oder vorgefertigten und bewährten Plänen weiter. Um ihre Sicherheit müssen sich die Kunden laut Easyfitness keine Sorgen machen, da der laufende Betrieb zum einen durch moderne Video- und Sensorentechnik überwacht wird zum anderen ein Sicherheitsteam von Zeit zu Zeit Kontrollen durchführt. Auch ein Notfallknopf mit direkter Umleitungsfunktion zu Polizei- und Rettungsdiensten steht für den Fall der Fälle bereit. Auf einen gewissen Komfort müssen die Kundinnen und Kunden trotzdem nicht verzichten. Die Duschen sind im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern kostenlos, ebenso die Parkflächen. Die Ausstattung ist modern, da die Studios alle erst kürzlich eröffnet wurden. Inkludiert in den Monatsbeitrag (ab 19,99 Euro) ist zudem eine Wasserflatrate für kostenloses Trinken. Je nach ausgewähltem Abo ist die Kündigung sogar monatlich möglich.

Neben dem angesprochenen digitalen Ablauf bei der Anmeldung und beim Training ist die zweite Besonderheit des Smart Gyms das sogenannte Microstudio-Konzept. Micro bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die gesamte Gebäudefläche von Smart Gym Studios lediglich 200 bis 400 Quadratmeter beträgt. Zum Vergleich: Studios vom Wettbewerber FitX sind mit mindestens 1.600 Quadratmeter um den Faktor vier größer. Dieses deutschlandweit bisher einzigartige Studiokonzept bietet Easyfitness einige Vorteile gegenüber der Konkurrenz, die wir im Folgenden aufzählen.

Wettbewerbsvorteile des Smart Gyms

Das Smart Gym Projekt ist für Easyfitness eine echte Win-win-Situation und könnte zukünftig als Vorbild für konkurrierende Fitnessketten fungieren.

Wie bereits beschrieben, bedeutete die Corona-Krise eine tiefe Zäsur für viele Fitnessstudios. Die erzwungenen Studioschließungen führten zu starken Umsatzeinbußen und brachten einen schmerzhaften Kundenrückgang mit sich. In vielen Wirtschaftsbereichen führten die Folgen der Corona-Lockdowns zu einem spürbaren Digitalisierungsschub. Viele Betriebe versprechen sich durch den Umbau und die Modernisierung alter Strukturen deutliches Kosteneinsparungspotenzial. Die Fitnessbranche bildet hier keine Ausnahme. Das Smart Gym Projekt ist in Sachen Digitalisierung ein Vorzeigemodell, da durch den komplett online durchführbaren Anmeldeprozess und die wegfallenden Trainer Personalkosten eingespart werden können. Außerdem können durch den bequemen Anmeldeprozess leichter Neukunden aus der internetaffinen Zielgruppe gewonnen werden. Auch für diejenigen, die eine persönliche Anmeldung vor Ort aus Scham oder anderen Gründen bisher abgelehnt hatten, ist das Smart Gym interessant.

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Auch für potenzielle Franchisenehmer ist das Smart Gym eine reizvolle Option. Zur Erklärung: Das Franchising beschreibt ein Konzept, bei dem ein Neuunternehmer ein durch ein bestehendes Unternehmen entwickeltes Geschäftskonzept gegen eine Lizenzgebühr selbständig benutzen darf. Der Franchisenehmer ist hierbei der Neuunternehmer, Easyfitness ist der Franchisegeber. Da Smart Gyms aufgrund des Microstudio-Konzeptes nur sehr wenig Fläche benötigen, kommen potenziell wesentlich mehr Immobilien für die Studieröffnung infrage als beispielsweise bei anderen Ketten mit einer Mindestanforderung von 1.600 Quadratmetern an die Gesamtfläche. Hierdurch kann man zudem auch Kunden in Gegenden erreichen, in denen keine großflächigen Immobilien gebaut oder angemietet werden können und die für Platzhirsche wie McFIT oder FitX uninteressant sind.

Ein weiterer Vorteil für potenzielle Franchisenehmer sind die bereits beschriebenen geringen Betriebskosten durch den wenigen Personaleinsatz. Bei gleichhohem Monatsbeitrag wie die Konkurrenz (ab 19,99 Euro) besteht somit die Chance, attraktive Margen zu erzielen. Auch für Easyfitness bietet die für Dritte einfachen und attraktiven Möglichkeiten zur Studioeröffnung einen enormen Vorteil. Durch die schnelle deutschlandweite Verbreitung wird die eigene Marke gestärkt, was wiederum neue Kunden und dadurch neue Franchisenehmer anzieht.

Das Digitalisierungskonzept passt zudem zur grünen Unternehmensstrategie. Laut eigener Aussage fällt allein durch die Online-Anmeldemöglichkeiten viel unnötige, papiergebundene Dokumentierung weg.

Fazit

Das Smart Gym Konzept könnte eine Blaupause für die gesamte Fitnessbranche werden. Klar ist, dass unser gesamter Alltag mit zunehmendem technischem Fortschritt immer digitaler ablaufen wird und dass sich auch Fitnessstudios dieser Entwicklung nicht verwehren können. Vor allem Arbeitsschritte mit einem hohen Grad an Routineprozessen werden in Zukunft wegfallen. Easyfitness nimmt hier mit dem Smart Gym eine Vorreiterrolle ein. Die wegfallenden Personalkosten und das Microstudiokonzept machen das Konzept für potenzielle Franchisenehmer äußerts interessant, was somit zu vielen Neueröffnungen, einer signifikanten Stärkung der eigenen Marke sowie vielen neuen Kunden führen könnte. Noch liegt Easyfitness auf Platz vier der größten deutschen Fitnessketten. Sollten die RSG Group, FitX und Clever Fit nicht mit ähnlichen Konzepten nachziehen, könnte Easyfitness mittelfristig im Kampf um das Podest ein Wörtchen mitreden.